TAG 5-7 – Trujillo

Kaum zu glauben, ich bin erst eine Woche unterwegs. Es fühlt sich an wie 4 Wochen, ich habe so viel gesehen und bin schon weit gereist. Jetzt ist es hier 20:25 Uhr und ich sitze fertig für die Nacht auf dem Bett. Nach Schreiben ist mir nicht mehr, heute ist der erste Tag, den dem mein Magen etwas rebelliert. Aber ich glaube, es ist nix Schlimmes, nur etwas Überanstrengung. Heute habe ich nämlich schon wieder eine Ochsentour mit Besichtigungen gemacht. Organisiert und in der Gruppe, aber der englische Guide, ein pensionierter Englisch-Lehrer, war nur für mich dabei. Wie der Englischlehrer sein konnte, ist mir ein Rätsel, in den beiden ersten Stunden musste ich dauernd nachfragen, was er gesagt hat, seine Aussprache war schrecklich. Und er roch. Und dachte, ich sei schwerhörig, wenn ich ihn um Wiederholung bat, so daß er mir dauernd recht nah kam. Vielleicht rebelliert mein Magen deshalb. Das Essen ist ziemlich gut hier, sehr bürgerliche Küche mit viel frischem Fisch und Fleisch, Bohnen, Reis, Kartoffeln, Maniok…herzhaft.. so mag es die Metzgerstochter eigentlich. Aber die Portionen sind für Schwarzeneggers. Die PeuanerInnen putzen das weg. Inclusive Chicha morada, vergorenem Maissaft aus rotem Mais. Gut für den Blutdruck, sagt der Guide.Hatte ich bisher nur einmal, lecker, aber ich habe etwas Angst vor diesen Gärprozessen, solange ich ständig reise.

Von gestern und heute erzähle ich Euch die nächsten Tage, denn morgen früh um 10:30 Uhr fliege ich nach Lima. Am Tag drauf steige ich um 06:30 in den schon mehrfach zitierten Touristenzug. Der ist 14h unterwegs, da sollte Zeit zum Schreiben bleiben.

Ich versuche noch ein paar Bilder von gestern/heute aus Trujillo, Chan Chan (UNESCO Welterbe) und dem Huaca de la Luna, Mondtempel, anzuhängen.

Schlaft schön weiter und habt einen guten Start in den Tag morgen.

TAG 6 – Cajamarca – Truillo

Nachdem ich vorgestern von Chiclayo im Bus nach Cajamarca gefahren bin, sitze ich heute wieder im Bus, weiter runter in den Süden nach Trujillo. Die Busse sind angenehme, richtige Reisebusse, für die man Sitze in unterschiedlichen Klassen buchen kann. Heute sitze ich für eine Strecke von ca 300 km voraussichtlich 7h im Bus – und fahre als VIP für 12,– Euro im Businessclass-Sitz mit allen Annehmlichkeiten: Fuß- und Wadenstützen/Auflagen, 160 Grad verstellbare Rückenlehne, Bordservice mit Essen (Hnmmm, lecker Spaghetti mit Salsa Verde und gebratenem Hühnchen), USB Steckern und – wie immer und überall, leider – Fernseher bzw. ausgewählte Hollywoodfilme im Bus. Das Programm wird für alle gespielt und alle müssen es, anders als im Flieger, wo man die Wahl hat, ob man zuschauen und -hören will oder nicht, ertragen. Heute ist es etwas leiser als vorgestern, da war ja auch nur noch Standardsitz ohne großen Service buchbar für mich. Das kommt davon, wenn man sich erst kurzfristig entscheidet. Aber es gibt ja Ohrenstöpsel, die sind sowieso meine besten Freundinnen!

Die Fahrt geht überwiegend über Land, natürlich. Schließlich bin ich in die Berge gefahren, auf 2750m. Als ich vorgestern nach Ankunft und einem Abendessen zur Unterkunft zurückgegangen bin, ging es stramm bergauf, denn Cajamarca liegt am Berg. Zunächst habe ich mich gewundert, warum ich plötzlich so außer Atem bin und das Herz schlägt wie wild..Nunja, von der Plaza mit den Restaurants bis zurück zum Hotelchen waren es ca schlappe 200 hm, was ich natürlich vorher null realisiert hatte. Wenn Du also 400m unterhalb der Zugspitze bist, und dort noch 200 hm ansteigen musst, wird das in Deinem normalen Gehtempo schnell etwas zuviel für den kleinen Organismus, der fast den ganzen Tag saß und dann von null auf hundert hochgeschraubt wird.

Die Landschaft, sofern man sie aus den abgedunkelten Busfenstern sehen kann, ist schon mal grandios. Die Ebene, bei Chiclayo fast wüstenhaft, verwandelt sich bald in grüner werdendes Gebiet und nach 2 Stunden geht die Fahrt entlang an Reisfeldern rein in die Berge. Es tauchen Flüsse auf und wer den Sylvensteinspeicher kennt und die Strecke entlang der Isar von Bad Tölz hoch zum Sylvensteinspeicher, hat eine Vorstellung von der Landschaft. Nur weiter und höher. Jetzt, auf der Rückfahrt, säumen zusätzlich Kakteen und Maisfelder die Strecke.

Die Straße führt, wie gesagt, über Land, es gibt viele Stellen mit Bauarbeiten, denn die Straße ist nicht durchgehend befestigt. Man kommt schleppend und holprig voran, Executiveclass ist hier für das Kreuz eine gute Wahl.

In Cajamarca habe ich gestern das volle Touriprogramm absolviert. Morgens habe ich den wichtigsten Ort in ganz Peru besucht. Wer dachte, dies sei der Machu Picchu, liegt falsch. In Cajamarca hat der spanische Invasor Francisco Pizzarro den letzten Herrscher der Inkas getötet. Die Geschichte besagt, dass Pizzarro den Inka Athuahalpa zunächst festgenommen hatte, der aber glaubte, Pizzarro würde ihn freilassen nachdem er ihm einen Raum bis oben an die Decke mit Gold gefüllt hätte. Leider beging er den Fehler, die Bibel, die ihm ein Priester gereicht hatte, während er festsaß, auf den Boden zu schmeißen und draufzutreten. Das war sein Todesurteil, denn natürlich erwarteten die Spanier, dass der Inkaherrscher zum katholischen Glauben übertreten soll. Den Raum, der bis zu einer heute angezigten Markierung mit Gold gefüllt war, war auch die Todesstätte. Diese kann man heute, neben dazugehörigen Museen, besichtigen. Nach Athahulpas Tod müssen wohl einige Inka mit den Spaniern gemeinsame Sache gemacht haben, jedenfalls wurde A.’s Bruder durch die Spanier zum nächsten Inkakönig ernannt..doch auf dem schon bald startenden Marsch nach Cuzco starb er und das Inkareich erlebte seinen Niedergang. Wir sprechen vom Jahr 1533 nach Christus. Die Inkakultur war die letzte der 3 Hochkulturen seit vor Geburt Christi in Peru.

Am Nachmittag habe ich dann an einer geführten Tour zu den Steingräbern nach Otuzco teilgenommen. Hier wurden die oberen Zehntausend in Fötusstellung begraben, man fand auch Keramikgegenstände, die die Toten begleiten sollten ins nächste Leben. Diese Steingräber hat man in weiteren Gegenden in Peru gefunden, aber es gab sie auch in Asien und Europa, laut Guide…war mir neu.

Ich musste mich entscheiden, denn eigentlich benötigt man auch hier mindestens 3 volle Tage, um alles Interessante in der Gegend ansehen zu können. So auch z.B. die Thermalquellen, dort kann man auch heute noch zum Baden gehen, oder nach El Cumbe Mayo, einem großen Ausgrabungsareal.

Wir wurden zunächst zu einer Käserei gefahren, die nach Schweizer Vorbild käsen… aber nicht nach europäischen Hygienestandards 🙂 und draußen direkt vor der Käserei stand die Milch… also die Kühe.. das Farmgebiet erstreckt sich, wenn ich es richtig verstanden habe, über 70 ha Land.

Danach gings zu einem Hortensienfeld, die Blütenköpfe doppelt so groß wie ein Kopf, die Stielhöhe mannshoch… dazwischen ein paar Calla und andere schöne Blüten.. beeindruckend.

Im Tourbus hatte ich nach 5 Minuten bereits angeregte Gespräche mit einer jungen Familie aus Lima. Der kleine 5jährige Sohn hatte an meinem Sitz rumgespielt und die Eltern haben ihn zurückgepfiffen, ganz liebevoll. Und der Kleine war so süß, was ich den Eltern signalisieren wollte. Da schickte die Mutter die 13-jährige Sophia ins Rennen, die für ihr Alter schon ein durchaus brauchbares Englisch spricht. Sie wollten alles wissen, und ob ich alleine reise/bin, und was ich noch vor habe usw. Fortan hat Sophia versucht, simultan für mich zu übersetzen (ich konnte nur eine spanischgeführte Tour bekommen), großartig. Es dauerte vielleicht 10 Minuten, dann hat mich die Familie eingeladen, mit ihnen in Lima zu essen, wenn ich da bin. Erst wollten sie mich noch vom Flughafen abholen, wenn ich von Trujillo komme, aber das wird spät sein und ich muss am nächsten Tag früh raus zu meinem Touristenzug ins Hochland. Somit bestanden sie drauf, dass wir uns treffen, wenn ich dann zurückkomme, denn dann habe ich 4 Übernachtungen in Lima. Telefonnummern sind schon ausgetauscht. Ich konnte aber grade noch verhindern, dass sie mich zum essen von gegrilltem Herz am Spieß mit Fritten einladen, Sophia ist sehr internetaffin und hat mir gleich Bilder von dem Essen gezeigt, dessen Name ich nicht verstand. Man muss halt Höflichkeit, eine Einladung anzunehmen, mit etwas Geradlinigkeit verbinden, dann kann man auch unangenehme Dinge abwenden, ohne jemand zu verletzen. Mal sehen, ob es mir gelungen ist, vielleicht gehen sie ja nicht ans Telefon, wenn ich sie dann aus Lima anrufe…:-)

Und vorher auf der Plaza waren mir schon zwei Männer aufgefallen in einer für mich seltsamen Konstellation. Der eine offensichtlich Peruaner, ca Mitte Ende dreißig, aber sehr europäisch modern gekleidet, der andere ein großer blasser weißer Mann in den Mittfünfzigern mit Strohut. Die liefen so nebenher, dass ich mir vorstellte, dass es ein reicher Europäer ist mit einem privaten Tourguide. Ganz falsch lag ich sogar nicht. Die beiden waren nämlich dann witzigerweise auch im selben Bus, und als ich während der Tour einmal neben ihnen stand, hörte ich sie Deutsch sprechen. Ich sprach sie an..ein Peruaner, der in Berlin lebt, ein Norweger, der in Oslo lebt. Warum sie Deutsch sprächen, fragte ich sie. Sie haben sich in Berlin kennengelernt und dort immer Deutsch gesprochen. Tja, und mehr brauche ich ja dazu nichtzu sagen. Im Verlauf der beiden nächsten Stunden erzählten sie mir, dass sie schon mehrfach in Peru waren, denn der Peruaner ist aus Cajamarca. Und wie wichtig Nordperu für die peruanische Kultur sei. Sie seien jetzt auch knappe 3 Wochen gereist, einmal unterbrochen von Montezumas Rache… Jedenfalls hatten sie nichts dagegen, dass ich mich im folgenden etwas näher bei ihnen aufhielt, weil der Peruaner immer schön für seinen Partner übersetzte. Sophia’s Simultanversuche waren löblich, aber natürlich nicht ausreichend. Am Tourende verabschiedeten sie sich, der Norweger fliegt heute nach Hause und der Peruaner bleibt noch eine Woche bei seiner Familie.

Heute morgen verließ ich dann mein 3 Sterne Hotel (hier würde man 2 geben, einfach, aber wieder sehr sauber, das Zimmer mal nicht am Treppenhaus(!) Gelegen und mit einem wunderschönen Innenhof ausgestaltet), nicht bevor ich beim Frühstück noch eine Psychologin aus Lima kennenlernen durfte, die sehr gut Englisch sprach und gerade dienstlich reist. Wir haben uns ausgetauscht über den Mut, allein zu reisen, über die Vorteile, es nicht alleine zu tun, aber auch über die Vorteile, es doch alleine zu tun. Sehr anregend, wahnsinnig nett und einfach angenehm. So wie auch die Damen, die das El Cumbe Inn führen, aus dem ich heute abgereist bin.

Jetzt freue ich mich auf 3 Nächte in Trujillo, da kann ich mal ordentlich waschen (lassen) und es etwas langsamer angehen. Mit dem aus- und einpacken komme ich so langsam in eine guten Rhythmus und werde besser organisiert, was wo im großen Rucksack am besten platziert ist.

Es wartet mit Chan Chan bei Trujillo eine große Ausgrabungsstädte auf mich. Trujillo ist eine alte Kolonialstadt mit ca 700.000 Einwohnern und weiteren interessanten Museen, wenn ich es richtig gesehen habe.

Was für ein spannender Tag.

Meerschweinchen habe ich noch nicht gegessen, obwohl Claire insistiert:-) aber ein gegrilltes ‚cuy‘ habe ich gestern in der Markthalle gesehen und fotografiert. Und das erste Llama habe ich heute morgen bei der Besteigung des Hügels mit der hl. Santa Maria an den dort befindlichen Marktständen getroffen. Das Foto hat mich soviel gekostet, wie das kleine Federmäppchen, das ich mir als Andenken gekauft habe. Jeweils 5 Sonnen. (Ich steige grade von Sohlen um auf Sonnen, gefällt mir besser).

Je nun, ich hoffe, es gelingt mir heute, mal ein paar mehr Fotos anzuhängen. Ich muss die vom Handy hochladen, und da braucht es zum einen Wlan und zum anderen mehr Erfahrung mit meiner App für diesen Blog.

Grade fährt mein Bus schon wieder fast auf Seelevel, schätze, noch 2 Stunden. Draußen sieht es jetzt links und rechts aus wie in Fuerteventura.

In diesem Sinne, machts gut und hasta luego..

Chiclayo 2. und 3. Tag

Gerade sitze ich in Pimentel am Meer, 15km weg von Chiclayo. Ich brauchte heute etwas Ruhe, denn da ich Chiclayo morgen verlasse, und gestern nach einem langen Ausflugstag erst Weiterfahrt und nächste Übernachtungen buchen konnte, war das gestern ein sehr voller Tag.

Ich kam gerade rechtzeitig zum Strand, als die Fischer mit ihren traditionellen Booten aus Schilf zurückgekommen sind. Ein großartiges Bild, flankiert von Pelikanen, die auf Abfälle warten, kamen die Boote an Land.


Aber der Reihe nach. Als erstes möchte ich gern ein paar essentials darstellen. Mein erstes Hotelzimmer war ein Palast, fast so groß wie meine halbe Wohnung. Mit allen Annehmlichkeiten wie Wasserkocher, Tee und Kaffeebeuteln, Minibar, Safe , Tischlampe mit USB-Anschlüssen, vielen weiteren Lichtern und Bettlampen, und natürlich Föhn. Das Bad war zwar schon etwas abgewohnt, dafür aber top sauber. Alles top sauber, auch im Frühstücksraum, und auf dem Buffet gab es alles, was ein international reiseerfahrener Mensch wie ich gern zum Frühstück hat, inclusive lokaler Früchte. Preis für zwei Nächte, aus Deutschland über meinen Dieter und Veranstalter gebucht, 118,00 Euro. Viele Gäste im Haus, da auch Konferenzzentrum, daher teilweise ziemlich laut. Aber ich hatte ein Zimmer direkt beim Lift und Treppenaufgang bekommen. Wie übrigens auch in München am Airporthotel.
Nun bin ich aber gestern in ein anderes Hotel umgezogen, da ich bei der Erstplanung schon absehen konnte, dass ich länger bleiben möchte, weil es hier viel zu sehen gibt. Gebucht noch von Zuhause über das Internetz und 30 Euro billiger. Nach meinem langen Ausflugstag habe ich dann erst mein Gepäck aus der Aufbewahrung im vorherigen Hotel abgeholt und habe dann erst im nächsten Hotel eingecheckt. Im ersten Moment eine nicht so angenehme Überraschung. Das Licht ist wie im Kühlhaus, es gibt EINE Deckenleuchte. Das Zimmer ein Drittel so groß wie das Vorherige. Aaaaber: ein niegelnagelneues modernes Bad, blitzsauber, wunderbarer Fliesenboden überall und jetzt kommts: kurze Wege😂 vom Schrank zum Bett zum Bad verliere ich hier keine Zeit mehr, das war vorher anders.. und Ihr wißt ja: was frau nicht im Kopf hat, hat sie in den Füßen…Also kurz: der Standard zwar etwas niedriger, aber absolut ok. So auch das Frühstücksbuffet. Und ratet mal, wo das Zimmer gelegen ist? Richtig, bei Lift und Treppenaufgang.
Der Ausflugstag gestern begann an der Agentur SIPAN Travels mit dem verspäteten Eintreffen des Tourguides um eine halbe Stunde. Eigentlich dachte ich, dass die beiden anderen Mitreisenden dort ebenfalls einsteigen, doch mussten wir sie erst noch abholen. Eine weitere halbe Stunde, die uns dann in Summe für das letzte Museum eine rechte Hatz eingebrockt hat. Aber jedenfalls sind die Leute von der Agentur (Sohn und Mutter) superlieb, der Sohn Enrique hat mir vorgestern noch dabei geholfen, eine Prepaid Simkarte zu kaufen, da er sehr gut Englisch spricht und dies ohne Spanischkenntnisse ein schier aussichtsloses Unterfangen ist. Der Tourguide hat ein grandioses Wissen über seine Kultur und spricht ein recht gutes Englisch. Dann waren noch die beiden anderen Gäste, ein Paar aus Island Anfang sechzig, mit denen ich mich wunderbar austauschen konnte. Die waren schon redlich fertig, denn sie haben die große PeruRundtour in 15 Tagen gemacht und konnten kaum noch etwas aufnehmen. 
Zuerst ging es ins Museum Sican nach Ferreñafe. Ein futuristische Museum über die Pyramidenfunde im nahegelegenen Nationalpark, in dem verstreut 20-30m hohe Stufenpyramiden liegen. Entstehungszeit um 1000 bis ca 1300 nach Christus.Dann ging es weiter nach Tucume, ins Tal der Pyramiden. Die Ausgrabungen dort leitete Thor Heyerdahl, der Name ist bei uns durchaus bekannt. Dort wurden insgesamt 26 stark verwitterte, doch noch in der Form gut erkennbare Stufenpyramiden gefunden. Vom Aussichtsplatz auf dem heiligen Berg, auf dem früher Menschen geopfert wurden, kann man die Ausmaße der Stadt überschauen…ein Foto von mir da oben drauf stelle ich noch ein. Zum Schluß dann das Highlight für mich, welches viel zu kurz kam, nämlich das Museo Tumbes Reales des Sipa. Peru hat 5 Mio. USDollar in den modernen, an Moche-Pyramiden orientierten Neubau investiert. Auf 3 Stockwerken wird die Moche-Kultur gezeigt, z.T massiv goldene Funde um den ‚Herrn von Sipan‘, einen der größten Herrscher seiner Zeit. Es handelt sich meist um Originale, und das Kuriose ist, dass die Goldsachen, also Schmuck, Alltagsgegenstände wie Becher, oder auch Kronen, tw. von Grabräubern in UsA verkauft werden sollten und man dort erkannte, dass dies Gegenstände aus den Gräbern der Moche sein mussten. Man konnte sie nach Peru zurückführen. Daß die Gegenstände überhaupt erst in den 1980er Jahren geraubt werden konnten, hat mit El Niño, dem Regen zu tun. Der hielt nämlich in dieser Zeit verhältnismässig lange an, wodurch die Materialien der Pyramiden ausgewaschen wurden und sich die Gräber quasi plötzlich teilweise öffneten und das Gold nur so nach oben spülte.
Diese Gegenstände sind wunderschön , wahnsinnig wertvoll (bis zu 24 Karat) und in den Museen hier zu bewundern. Dazu muss man sagen, dass die Museen ganz klasse aufbereitet sind. Wir haben 8 Soles pro Eintritt bezahlt, also nix für das, was hier geboten wird. Solltet Ihr je nach Peru reisen, lasst bitte den Norden nicht links liegen (im wahrsten Sinne der Geographie-;) Die Menschen, die hier nach wie vor in ähnlichen Häusern leben, wie ihre Vorvorvorfahren, sind sich ihres kulturellen Erbes hoch bewusst und haben Unterstützung verdient. Ich wünsche Ihnen aber, dass Ihnen der Massentourismus erspart bleibt.
Die 26 Pyramiden hat man erst angefangen, zu eröffnen, die erste hat 7 Level und man hat bisher in 5 Leveln Gräber gefunden. Und es ist erst der Anfang.
Das war alles gestern.Jetzt sitze ich schreibend am Strand, nachdem ich meine erste Ceviche gegessen habe. Das ist DAS peruanische Nationalessen aus in Limettensaft mariniertem rohen Fisch. Es gibt es in vielen Variationen mit vielen verschiedenen Arten von Fisch oder gleich als Mix, den ich heute bestellt hatte. Ich hab sogar Tentakeln des Minicalamar gegessen, was mir bisher noch niemand abringen konnte.
Am Strand selbst ist es recht windig, daher gibt es hohe Wellen und es sind einige Wellenreiter unterwegs… huuu, bestimmt kalt im Wasser. Generell haben wir in Chiclayo ca 24°C, aber im Wind am Strand ist es kühler, gefühlt vielleicht 18. Am Strand gibt es wenige ansprechende Cafes, das haben die hier leider nicht so raus. Und überall läuft lokale Musik aus recht lauten Lautsprechern… aber es hat was, das Lebensgefühl mit dieser Musik ist ein Schönes! Die Musik gibt es auch im Taxi, im Collectivo, beim Frühstück, im Restaurant.. mal lauter, mal leiser. Der Strand wäre für unseren Geschmack weniger einladend, obwohl weit und lang, recht leer; aber halt nicht nach europäischen Maßstäben aufgeräumt. Stört mich das????
Alora, heute Abend wieder packen und morgen geht es mit dem Linien-Reisebus nach Cajamarca, dort bleibe ich 2 Nächte. Danach weiter, wieder mit Bus im VIP Liegesessel für 12 Euro in den Süden nach Trujillo. Am 30.10. muss ich in Lima sein. Da wir von über 500 km zwischen Trujillo und Lima sprechen, habe ich mir bei Enrique einen Flug gebucht, Kostenpunkt 75 Euro. Die Preise schreibe ich Euch dazu, damit Ihr eine Vorstellung habt, was man hier benötigt.
Die allermeisten Bilder von gestern sind auf dem Fotoapparat, noch habe ich keine Idee/Gelegenheit, wie ich die hier in den Blog bekomme, dazu brauche ich irgendwo mal einen PC. Das wird sich finden, ich hoffe, ich kann sie dann noch einigermaßen zuordnen.

So, nun bin ich auch längst vom Strand und auch vom Abendessen zurück, für 11 Sohlen habe ich einen halben Liter Mineralwasser sowie ein Hähnchengericht mit Yamswurzel bekommen…das war lecker! Vorher war ich noch schnell bei Sipan Tours, um meinen Flug nach Lima zu buchen.
Morgen früh um 09:30 geht es ab zum Busbahnhof. Ich melde mich wieder. Lasst es Euch gut gehen. 


@Sib: alles Liebe zum Geburtstag😘

PS: Dies habe ich heute tagsüber und abends alles zusammengeschrieben, ich fürchte, es ist eine etwas wilde Aufreihung. Aber jetzt ist der Text schon wieder so lang geworden, das ich das nicht mehr redigieren mag.


Chiclayo 1. Tag

Heute war ich dann doch erst gegen 07:30 beim Frühstück, weil ich nach Schreiben des Blogs und verzweifelten, aber erfolglosen Versuchen, Bilder hochzuladen, extrem ermattet war und nochmal kurz eingeschlafen bin. Dann hab ich aber richtig reingehauen, es gab Big Girls Breakfast, wie wir Engländer sagen. Also hauptsächlichToast, Ei und Bacon. Nach dem Brötchen mit Honig und dem Stückchen Sandkuchen natürlich. Und vor der Schüssel Obst zum Abschluß.
Mit dieser Grundlage konnte ich losziehen und erst mal in die Touristinfo gehen. Dort bekam ich leider bestätigt, was ich schon befürchtet hatte, als ich vier Tage vor Abflug meine Planungshausaufgaben für diesen ersten Teil machte. Ich werde nicht alles unterkriegen, was alleine hier im Norden alles an kulturellen Juwelen wartet. Die Entfernungen sind zu groß, ich müsste noch zweimal eine Tagesreise machen, sowie dann jeweils vor Ort zwei einzelne Tage für die Ausflüge spendieren. Einen dieser Blöcke muss ich wohl sausen lassen. Es hat damit zu tun, dass ich am 30.10. bereits in Lima sein muss, weil ich dann mit dem Touristenzug 10h ins Hochland fahre. Und dieses Ticket musste ich bereits im Juni kaufen, denn da sind die Plätze begehrt, der Zug fährt nur 2x im Monat.
Nach der Touristinfo habe ich in einem anderen Veranstalterbüro gleich mal für morgen eine Tour mit englischsprachigen Reiseführer in kleiner Gruppe gebucht, welche mich zu den Pyramiden nach Tucume bringt, sowie in 2 der relevantesten kulturhistorischen Museen hier in der Gegend. Die Tour dauert 6h und kostet 70,00 Soles (Googleübersetzung: Sohlen🤣), summasummarum 19 €. Ohne Museumseintritte. Weil ich aber auch in das Museum Heinrich Brüning dort gehen wollte, welches nicht Teil der Tour ist, bin ich kurzerhand nach einem wunderbaren Kaffee aus Peruanischen Böhnchen selbst dorthin gefahren. Mit dem Mototaxi oder auch Tuktuk, für 4 Sohlen zur Station der Sammeltaxen (großer weißer Van.. so fahren die auch, genau wie in D oder U.K) und mit dieser Sammeltaxe (Collectivo) für je 1 Sohle hin und rück zum Museum. Der Eintritt für dieses war dann wieder teuer, 8 Soles ;-)Und das hat sich wirklich gelohnt, die Ausgrabungen (aus der Zeit um 700-1400 nach Christus) sind fantastisch und haben mächtig viel Gold in Form von Alltagsgegenständen, aber hauptsächlich als Schmuck, zutage gefördert. Natürlich auch Tongegenstände und allerlei Vasen, Textilien etc.
Mist, ich hatte doch versprochen, mich kurz zu halten. Anyway, zurück im Hotel kurz frischgemacht und dann auf ins (bekannte und begehrte) peruanische Restaurant um die Ecke. Una cerveza grande, por favor…leckeres peruanisches Bier. Und ein, ich würde mal sagen, Rindergulasch mit Reis, Gemüse und Pommes, die ich gar nicht angefasst habe, sowas von lecker, das Fleisch zart, der Reis perfekt… 
Ich versuche nochmal, ein paar Eindrücke von heute anzuhängen, ich hoffe, es klappt. Euch noch ne gute Nacht und hasta luego..

P.S. @Claire.. Photo of historical panflutes included.. no guinea pigs for grill to be seen yet…

Flug und Ankunft

Liebe Leute, Ihr sei die Wucht! Vielen Dank für all Euere guten Wünsche in den Kommentaren oder whatsapps, das tut gut zu wissen, daß soviele liebe Menschen mit mir ‚mitkommen‘.

Die Anreise war lange, aber verhältnismässig angenehm. Die Flüge waren pünktlich und ich hatte genug Beinfreiheit, vor allem auch auf der Langstrecke. Letztlich bin ich nach ca 28 h Reisezeit vom Aufstehen bis ins Bett in Chiclayo dann doch recht gerädert gewesen. Entgegen der Versicherungen des Check-in Personals in München, die das Gepäck durchgecheckt hat, wurden wir in Lima aber dennoch aufgefordert, die Sachen abzuholen und erneut am Terminal für domestic flights einzuchecken. War ein bissel schwierig zu finden, aber mit meinem rudimentären englisch-spanisch Kauderwelsch konnte ich mich durchfragen, es waren alle sehr hilfsbereit.

Hier noch meine Notizen, die ich im Flieger von München nach Madrid schon erstellt habe, daher sind sie im Präsens geschrieben:

Der Flug nach Madrid mit Iberia ist in München pünktlich gestartet. Ich habe viel Platz, der Mittelsitz ist frei und ich sitze am Gang und kann meine mit Wanderpömps bestückten und in Kompressionsstrümpfen befindlichen Gräten ausstrecken.
Wunderschön war es, den Sonnenaufgang aus dem Flieger beim Rollen auf der Startbahn zu sehen. Der Frühnebel lag noch über den Wiesen. Ein sehr stimmunsvolles Startszenario!
Köstlich war die Ansage des Flugkapitäns (Capitano), offensichtlich ein Spanier (echt jetzt, auf einem Flug der Iberia ??-;). Er begann mit der Ansage in Deutsch, er sprach mit einem wunderrrrbaren Akzente. Ich liebe Sprachen!!
Er erklärte den Verlauf des Fluges über Zürich, Bern, Toulouse, Lourdes und Sarragossa (wirklich? ich kann mir grade nicht mehr als 3 Sätze merken…-; ) und sagte, der Flieger sei so schwer wie 25 Elefanten. Ein wunderbarer Vergleich, den ich eher auf einem Flug nach Thailand oder Sri Lanka erwartet hätte. Wieviel das wohl in Stückzahl Lamas ist???
Jedenfalls finde ich es gut, nochmal schnell in der Aura von Lourdes zu sein, das gibt ein ordentliche Pfund göttlichen Beistand mit…bless..
Dann sagte der Kapitän, daß man sich nun zurücklehnen könne, an nichts mehr zu denken brauche und abschalten zu dürfen, denn schließlich kümmere sich die Crew jetzt um alles. Ist das nicht schön?!?!
Jetzt werde ich mir aus dem Bordbistro einen schönen Organic English Breakfast Tea bestellen und mein Croissant verputzen. Ich habe Hunger.. ein gutes Zeichen, denn der hatte die letzten Tage wenig Platz. Garten, Fuhrpark, Haushalt, vorpacken, letzte Gänge machen..alles in der letzten Woche, vorher hatte es geregnet und am Wochenende war ich noch kurz auf Heimatbesuch. Ich war eine 3/4 h vor Abfahrt fertig… fast…  manches Lebensmittel wanderte in Cousines Einkaufskörbchen oder in den Mülleimer und die Mädels halfen mir, ein paar Möbel abzudecken. Iris und Michi werden die Wohnung kaum wiederkennen😉
Lt. Mupsi und Nicola muss ich wohl etwas blass ausgesehen heben gestern. Aber ich war ja nicht geschminkt. Aber saumüde, daher habe ich gestern auch nichts mehr in den Blog gestellt.
Das ist der Zauber, der jedem Anfang innewohnt, daß ich mir grade noch die letzten Tage von der Seele schreibe .. oder auf neudeutsch: ausspeichere. Also keine Angst:Ich werde Euch nicht täglich mit soviel Stoff belasten. 

P. S. Das mit dem Tee muss warten, wir sind grade in Turbulenzen unterwegs… O-Ton Capitano in Deutsch: … aberrr ees ist niecht gefärrrlich, näh!? Ok, bueno…
P.P.S: vergessen habe ich: einen Koffergurt – der hätte um den (im Packsack befindlichen) großen Rucksack herum nicht geschadet… gibts bestimmt auch in Peru  zu kaufen.. ich bin zuversichtlich.
PPPS: für Claire ist gesorgt: das Google-Übersetzungstool funktioniert und mein Text wird automatisch übersetzt

Nun wünsche ich Euch allen einen wunderbaren Tag, wo immer Ihr fleißig seid.

Ich habe es hier jetzt 5:34 Uhr und bin nach 6h Schlaf wach. Aber das macht nix, ab 6 gibt es Frühstück. So, und nun ratet mal, wer da zuerst am Buffet stehen wird….